Freitag, 7. Juni 2013

Wir konnten so viel Gutes tun!


Liebe Freunde und Helfer in der Not, 
so Gott will geht es euch gut und ihr seid bei bester Gesundheit. Mit über 2000€ Spendengeldern für unseren Verein „Help the poor and the needy e.V.“ bin ich nun in Gambia eingetroffen, und jetzt geht es wieder daran, größte Not und Armut nachhaltig zu bekämpfen und künftig zu vermeiden.
Auch wenn es unser größter Wunsch ist, unser Fischer-Boot fertig zu stellen und mit ihm langfristig und nachhaltig helfen zu können, dabei noch 6 Fischerfamilien Arbeit zu geben und den Bau unserer gebührenfreien Schule zu beginnen,  respektieren wir doch den Wunsch der Spender über die Verwendung der uns übergebenen Gelder.
So wurde die direkte Hilfe vor Ort an die Notleidenden mit einem Teil des Geldes gewünscht. Damit haben wir jetzt begonnen.
Auch wenn unser Büro zur Zeit eher einem Wartezimmer eines Krankenhauses gleicht, sind wir bemüht, die Spenden auf verschiedene Bereiche aufzuteilen.
Zunächst kam eine Mutter mit ihrem sechsjährigen Sohn, Abdulie Bah. Der Junge trank vor zwei Jahren eine Reinigungsflüssigkeit und seitdem ist seine Speiseröhre verätzt. Jetzt kann der Junge keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen. Ich selbst habe erlebt, wie Abdulie ein kleines Stück Brot essen wollte, aber weil es feststeckte, musste er immer wieder würgen, um es schließlich wieder herauszubringen.  Der Junge ist unserem Verein schon seit einem Jahr bekannt. Auf Nachfrage in Deutschland wurde uns mitgeteilt, dass eine Operation, bei der mit Hilfe eines Ballons die Speiseröhre erweitert würde, etwa 20.000 € kostet. Diese Summe kann unser kleiner Verein aber nicht aufbringen, und so liegt jetzt unsere ganze Hoffnung in dem deutschen Ärzteteam, das jedes Jahr im Februar nach Gambia kommt und kostenlos operiert. Die ganze Situation ist auch deshalb so dramatisch, weil der ältere Bruder von Abdulie, Samba (9) mit Kinderlähmung zur Welt gekommen ist und sein rechter Arm und sein rechtes Bein deformiert sind. Damit fallen die beiden Hoffnungsträger der Familie aus. Denn es ist nach wie vor so, dass die Söhne im Alter die Eltern versorgen. Die Brüder haben noch drei jüngere Schwestern. Keines der fünf Kinder geht zur Schule wegen fehlender finanzieller Mittel. Wir haben der Mutter zunächst Geld für einen Sack Reis gegeben, versuchen aber weiterhin der Familie langfristig zu helfen. Fortsetzung folgt .......
Filly Manjang ist eine ältere Frau, deren Lehmhaus vor etwa 3 Monaten einem Feuer zum Opfer gefallen ist. Mit nachbarschaftlicher Hilfe konnten Sie jetzt ein Zwei-Raum-Haus aus Zement wieder aufbauen. Ihr fehlte jetzt noch das Geld für zwei Säcke Zement, das wir ihr natürlich gerne gegeben haben. 

Fatoumata Sanneh ist eine junge Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht, als ihre kleine 5-köpfige Familie finanziell zu unterstützen, da ihr Mann Arthritis in den Knien hat, und deswegen nicht arbeiten kann. Sie möchte Fisch von den Fischern kaufen und ihn in der Provinz weiterverkaufen. Dafür haben wir ihr ein Startkapital gegeben.
Letztes Jahr haben wir der Familie ein Bett gekauft, da sie es sich selbst nicht erwirtschaften konnten. Sie macht sich große Sorgen um die Zukunft ihrer drei Kinder.
Fatoumata Touray hat auch ein bedauernswertes Schicksal. Für ihren Lebensunterhalt röstet sie Erdnüsse und verkauft sie auf der Strasse. Vor einiger Zeit hat sie während des Röstens einen epileptischen Anfall bekommen und ist ins Feuer gefallen. Die Ärzte mussten ihre rechte Hand amputieren und so hat sie es jetzt noch schwerer ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Mit dem Geld, das wir ihr gegeben haben, will sie sich einen Sack Reis kaufen und mit dem Rest ein kleines Geschäft aufbauen.

Sanna Daffe ist Vater von sechs Kindern, vier Söhne und zwei Töchter im Alter von 9 bis 19 Jahre und Installateur mit leider zur wenig Aufträgen. 2009 ist die Mutter der Kinder nach langer Krankheit gestorben. Seine neue Frau ist 2011 dann ebenfalls an einer Krankheit verstorben. Seitdem lebt der Vater mit 4 seiner Kinder alleine. Zwei Söhne (12 u. 14 Jahre) leben bei einem Onkel, der ihnen auch die Schule bezahlt. Die beiden jüngeren Söhne (9,11) gehen auch zur Schule und werden von Freunden gesponsert. Die jüngere Tochter (17) ist nach der 4. Klasse von der Schule abgegangen, um die Mutter zu pflegen. Sie möchte jetzt etwas Handwerkliches lernen, um auch etwas zum Lebensunterhalt beizutragen. (Wenn sie möchte, nehme ich sie in mein Häkeltraining auf). Aber die ältere Tochter Adama Daffe (19, Foto folgt) liegt mir besonders am Herzen. Sie musste mitten in der 10. Klasse trotz guter Noten die Schule verlassen, weil der Vater das Schulgeld nicht mehr bezahlen konnte. Jetzt ist sie Dienstmädchen, würde aber gerne wieder zur Schule gehen, um einen besseren Job mit besseren Verdienstmöglichkeiten zu bekommen. Vielleicht findet sich ja jemand, der ihr noch einmal die Chance geben möchte, Klasse 9-12 abzuschließen, um die Familie aus den größten Nöten zu befreien. Ein Jahr Oberschule kostet in Gambia ca. 180€.
Von der kleinen Njallet Nget schrieb ich ja bereits in unserem Blog. Am 15.2. ist sie mit der Krankheit Hydrocephalus (Wasserkopf) geboren. Das Gehirnwasser kann nicht abfließen und der Kopf wird immer größer. Dank lieber Spender haben wir das Geld für die nötige Operation in Senegal zusammen. Jetzt sind wir am Organisieren, damit das Kind möglichst schnell samt Eltern nach Senegal kann, um dort den notwendigen Shunt eingesetzt zu bekommen. Bei Njallet ist Eile geboten, da sie ohne Behandlung möglicherweise sterben würde. Den ersten Kontakt zu dem behandelnden Arzt haben wir bereits aufgenommen und warten jetzt auf eine Auskunft über Behandlungsbeginn und die Kosten.
Und noch eine gute Nachricht in Sachen Medizin. Mir ist es gelungen, zwei Neurochirurgen aus der Charité in Berlin für unser Projekt zu begeistern. In Kooperation mit der German Clinic (NGO-Name: ASB Gambia, da der Arbeiter Samariter Bund Deutschland die Klinik damals aufgebaut, sich jetzt aber zurückgezogen hat) unter der Leitung von Gudrun und Beatrice arbeiten wir daran, dass mit Hilfe der deutschen Ärzte noch mehr Hydrocephalus Kinder erstmalig auch in Gambia operiert werden können. Jedes Jahr im Februar kommen 10 deutsche Ärzte für  14 Tage an die German Clinic, um komplizierte Operationen durchzuführen, die sonst nicht machbar wären. Um aber auch an den restlichen Tagen des Jahres operieren zu können, hat die German Clinic jetzt ein Projekt ins Leben gerufen.
Das Projekt 100+.  Sie wollen im nächsten Jahr 100 oder mehr Kinder operieren. Die Kosten für eine Operation betragen 375 €.  Wir würden die Clinic, die aus eigener Erfahrung sehr gute Arbeit leistet, gerne mit eurer Hilfe unterstützen, zumal uns ja auch oft Bedürftige aufsuchen, die medizinische Versorgung brauchen. Vielleicht findet sich ja auch die eine oder andere Schulklasse, die für eine Operation spenden möchte.

Eine liebe Spenderin hat auch die Kosten für ein weiteres Grundschulkind übernommen. Der kleine Sadibou Touray (6) kann somit auch wieder zur Schule gehen. Sein Vater und seine Mutter sind schon seit längerem arbeitslos, und es ist für sie ein großes Problem die Familie zu ernähren und seine Kinder in die Schule zu schicken. Sadibou hat noch einen kleinen Bruder. Er ist fast zwei Jahre alt.


Dank großzügiger Wollspenden kann auch unser Häkelprojekt problemlos fortgesetzt werden. Ein Teil der Wolle und einige Häkelnadeln konnte ich im Koffer schon mitbringen. Der Rest kommt im August mit einem Container. Jetzt werden wir das ganze Land mit Mützen und Taschen eindecken. Nach der Regenzeit Ende September, geht auch bald die kalte Jahreszeit hier los. Die ersten Jacken und Pullover wurden schon angefragt.
Unser Fischerboot ist fertig gebaut und versiegelt. Hier ein Bild mit dem Bootsbauer und unserer Bürochefin. Auch die Rettungswesten sind dank zweier Spenderinnen vor zwei Wochen in Berlin eingetroffen. Nun fehlen nur noch die Technik und das Netz, dann haben 6 Fischerfamilien ein Einkommen,  und der Verein einen nachhaltigen Geldfluss, um vielen, vielen Menschen weiter helfen zu können. 
Aufgrund der vielen Schicksalsschläge, die uns umgeben, kommen wir derzeit nicht dazu, unser Bootprojekt und unsere Schule weiter voranzubringen. Derzeit sind wir mehr mit Desastermanagement beschäftigt. Um dies auch weiterhin tun zu können, ohne dabei unser Ziel aus den Augen zu verlieren, richten wir einen Nothilfe-Fonds ein, mit dem wir schnell größte Not lindern können.
Parallel dazu freuen wir uns aber auch über Spenden für das Boot und die Schule (ein Bild wie unsere Schule aussehen könnte s.u., Architektenpläne liegen schon vor) oder Schulpatenschaften. Wer also spenden möchte, tue das bitte wahlweise unter den Verwendungszwecken:
·      Nothilfe
·      Fischerboot
·      Schule
·      Operation in German  Clinic
Wer möchte kann aber natürlich auch weiterhin für einzelne Personen spenden. Ich garantiere, dass das Geld bei den gewünschten Empfängern ankommt. Für Spendenbescheinigungen bitte den vollständigen Namen und die Adresse auf der Überweisung angeben. Für mehr Informationen über unsere vergangenen Projekte (http://help-the-poor-needy.blogspot.com) oder über den Verein (www.helpthepoor.de)
Help the poor and the needy e.V., Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 10020500, Kto 3291200

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